Dr. Anastasius Nordenholz wurde am 1.2.1862 in Buenos Aires, Argentinien geboren.

Seine ersten Lebensjahre verbrachte er in Argentinien und kam als 16-jähriger nach Deutschland.

In Berlin machte er sein Abitur und begann seine Studien in Jura, Volkswirtschaft und Philosophie. Diese Studien führten ihn über Zürich, Jena nach München, wo er sich etwa 1905 niederließ, um sich ganz seiner Tätigkeit als Privatgelehrter zu widmen.

Im Vordergrund seiner Untersuchungen standen zunächst wirtschaftliche Probleme. Im Jahre 1904 erschien seine volkswirtschaftliche Publikation „Allgemeine Theorie der Gesellschaftlichen Produktion“.

In seinem philosophischen Denken knüpfte er an Schopenhauer an und setzte sich mit dem Kritizismus Kants auseinander. Einen Schwerpunkt seiner Überlegungen und Untersuchungen legte er auf die Wissenschaft über das menschliche Denken und Wissen.

1927 folgte das Buch „Welt als Individuation – Entwurf eines Individuationismus“. Eine Verlagsbeilage des Verlags Felix Meiner in Leipzig führte damals dazu aus:

„Der Verfasser will die beiden großen Strömungen der europäischen Geistigkeit, den Kritizismus Kants und den Selektionismus Darwins in ein gemeinsames Bett leiten, die Denkmittel dieser beiden Richtungen in ein neutrales Begriffssystem einordnen und so den Ausgangspunkt für eine kritische Stellungnahme zu unserer Begrifflichkeit überhaupt gewinnen. Das neue Bett heißt Individuationismus. Damit ist eine Methode des Denkens der Welt bezeichnet, die auf der Voraussetzung einer weltschöpferischen Rolle der Individuation fußt. In der Individuation kommen der innere Kreis des Bewußtseins und der äußere Kreis der Sinnenwelt auf ein und denselben Nenner. Vielleicht ist hier das entscheidende Wort für eine Lösung der rationalistisch-irrationalen Krisis gesprochen, an der unsere gegenwärtige Begrifflichkeit leidet.“

1934 folgte sein Werk „Scientologie – Wissenschaft von der Beschaffenheit und der Tauglichkeit des Wissens“.

Nach dem 1. Weltkrieg kehrte Dr. A. Nordenholz zurück in sein Geburtsland, nach Argentinien. Er lebte fortan auf seinem Grundbesitz in Las Rosas, Santa Fé und kam nur noch besuchsweise nach Deutschland.

Inmitten noch unvollendeter wissenschaftlicher Arbeiten starb Dr. Anastasius Nordenholz am 21.9.1953, 91-jährig in Santa Fé de la Vera Cruz, Argentinien.